Kaugummi und Mikroplastik – was wirklich im Kaugummi steckt
Kaugummikauen gehört für viele einfach zum Alltag: beim Arbeiten, Autofahren oder als kleine Erfrischung zwischendurch. Doch in den letzten Jahren taucht immer wieder dieselbe Frage auf: Steckt in Kaugummi Mikroplastik? Und wenn ja – ist das bedenklich?
Wir schauen genau hin, erklären, was es mit Kaugummi und Mikroplastik auf sich hat, warum du trotzdem bedenkenlos kauen kannst und wie moderne Hersteller immer nachhaltiger werden.
Was bedeutet Mikroplastik überhaupt?
Unter Mikroplastik versteht man winzige Kunststoffpartikel, kleiner als fünf Millimeter. Sie entstehen durch Abrieb oder Zersetzung größerer Plastikprodukte – oder werden manchen Produkten bewusst zugesetzt.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Mikroplastik stark gestiegen. Verbraucher fragen sich zunehmend, wo Kunststoff überall enthalten ist – von Kosmetik über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln und eben auch Kaugummis.
Warum Kaugummis mit Mikroplastik in Verbindung gebracht werden
Der Verdacht kommt nicht von ungefähr: Die Kaumasse in modernen Kaugummis besteht oft aus synthetischen Polymeren, also Stoffen, die chemisch ähnlich wie Kunststoff aufgebaut sind. Diese sorgen dafür, dass der Kaugummi elastisch bleibt und nicht klebt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sich beim Kauen schädliche Mikroplastikpartikel lösen oder in den Körper gelangen. Die Struktur der Kaumasse ist stabil, fest vernetzt und nicht wasserlöslich – ein entscheidender Punkt, wenn es um die Sicherheit geht.
Kaugummikauen ist unbedenklich – keine Gefahr durch Mikroplastik
Viele Verbraucher fragen sich: Ist Kaugummi mit Mikroplastik gefährlich?
Die klare Antwort lautet: Nein.
Die verwendeten Stoffe in Kaumassen sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft und für den menschlichen Gebrauch zugelassen. Beim Kauen lösen sich keine Mikroplastikpartikel, die in den Körper oder in die Umwelt gelangen könnten.
Das bedeutet: Kaugummikauen ist gesundheitlich unbedenklich. Interessant sind auch die neuen Erkenntnisse von Utopia zum Thema Mikroplastik
Das Einzige, was du beachten solltest: Den Kaugummi bitte immer im Restmüll entsorgen – nicht auf dem Boden.
Das eigentliche Umweltproblem: Falsche Entsorgung
Die Diskussion um Kaugummi und Mikroplastik lenkt oft vom eigentlichen Problem ab:
Nicht die Kaumasse selbst ist das Problem, sondern das achtlose Wegwerfen.
Wer Kaugummis auf den Gehweg spuckt, verursacht hartnäckige Rückstände, die nur mit großem Aufwand entfernt werden können. Allein in Städten wie Berlin kostet die Reinigung der Gehwege jedes Jahr enorme Summen.
Richtig entsorgt – im normalen Müll – gelangt der Kaugummi nicht in die Umwelt und trägt somit auch nicht zur Mikroplastikbelastung bei.
Nachhaltige Alternativen: Plastikfreie Kaugummis
Immer mehr Hersteller entwickeln inzwischen plastikfreie Kaugummis, die ohne synthetische Polymere auskommen. Sie greifen auf natürliche Rohstoffe zurück – etwa:
- Harz aus dem Sapotillbaum (Chicle),
- pflanzliche Wachse,
- natürliche Fette und Öle.
Diese biologisch abbaubaren Kaumassen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch geschmacklich kaum von herkömmlichen Kaugummis zu unterscheiden.
Auch bei den Verpackungen tut sich viel: Recyclingpapier, Karton oder kompostierbare Folien ersetzen zunehmend Plastik.
Mythos entzaubert: Mikroplastik im Kaugummi
Zusammengefasst gilt:
- Ja, viele Kaugummis enthalten synthetische Bestandteile.
- Nein, diese setzen kein Mikroplastik beim Kauen frei.
- Und: Wer Kaugummi richtig entsorgt, trägt aktiv zum Umweltschutz bei.
Damit ist das Thema „Kaugummi Mikroplastik“ zwar komplex, aber im Alltag kein Grund zur Sorge. Die Produkte sind sicher, kontrolliert und gesundheitlich unbedenklich.
Kaugummikauen bleibt sicher und wird nachhaltiger
Kaugummis mit synthetischer Kaumasse sind kein Risiko für Gesundheit oder Umwelt – solange sie nicht auf der Straße landen. Das eigentliche Problem ist also nicht das Mikroplastik im Kaugummi, sondern die Art, wie wir damit umgehen.
Durch bewussten Konsum und korrekte Entsorgung lässt sich die Umweltbelastung leicht vermeiden. Und wer möchte, kann auf moderne, plastikfreie Kaugummis umsteigen – für ein gutes Gewissen beim Kauen.